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Klaus Andrae begrüßt Gerhard Kretlow

Der Heimatverein „Alter Krug" hatte zum Filmbesuch „Abenteuer Natur" in den Gemeindesaal der der evangelischen Kirchengemeinde eingeladen. Wer erwartet hatte jetzt einen Naturfilm aus Afrika, vielleicht gar aus dem Serengeti-Nationalpark oder aus den Anden oder aus dem Amazonasgebiet zu sehen, der hatte den Untertitel auf der Einladung nicht gelesen: „Beobachtungen im Wald und am See im Spree¬-Lausitz-Gebiet" ein Naturfilm von Stephan Höferer fachlich beraten von Gerhard Kretlow, Hobby-Ornithologe und eine ebenso leidenschaftlicher Tierfilmer.

Die Passion des Stephan Höferer ist eigentlich das Angeln. Jedoch vor und nach dem Angeln gehört offensichtlich immer ein Streifzug durch die umgebende Natur zum Tagesablauf und das vom Erwachen des Tages mit der aufgehenden Sonne mit den ersten Vogelrufen bis in die Vollmondnacht auf der Waldlichtung mit den umhertollenden Dachsen. Die Kamera und der Hund sind dann immer dabei. So entstand ein Film der seine Erlebnisse in der Natur über vier Jahreszeiten nachzeichnet und so auch die Besucher der Veranstaltung daran teilhaben ließ.

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Fotos aus dem Film

Mit dem Winter beginnt der Film auch in dieser Jahreszeit erstirbt nicht alles Leben in der Natur. Im Winter, wenn kein Laub und keine Brennnesseln die Uferlandschaften bedecken, lässt sich der Biber gut beobachten. Füchse, Hirsche, Wildschweine, Nutria, Graugänse und auch Seeadler sowie Rohrdommel, Eisvögel, Ringelnatter, Kröten und Frösche filmte Höferer in ihrer natürlichen Lebenswelt. Na ja, das eine oder andere hat mancher Naturfreund bestimmt auch schon beobachtet.
2011 02 05 01Dennoch so nah dran am Wildleben, dies gelingt nur wenigen. So sind Aufnahmen von Hirschen in der Suhle aus nur wenigen Metern Entfernung gefilmt. An einer Stelle, mit einem kapitalen Hirsch auf der Leinwand, merkte Gerhard Kretlow an, diese Szene haben er und Höferer zur gleichen Tageszeit, mit vergleichbaren Lichtverhältnissen jedoch ohne Hirsch noch einmal nachgestellt und dabei herausgefunden, dass sich dieser kapitale Hirsch gar nicht von dem am Boden liegenden Höferer, sondern vom Lichtreflex des Objektivs seiner Kamera gestört fühlte.
Die fast fotografischen Momentaufnahmen im Film vom tauenden Eis auf dem See, von Wasserperlen an den Spinnweben im Herbst, vom Morgentau oder den Sonnenuntergängen, von Nebelschwaden und Frühlingsblühern, von bizarren Eisformen und Getreidefeldern runden diesen Naturfilm über das Leben in unseren Wäldern, Seen und Feldern zu einem Gesamterlebnis ab. Mit viel Beifall für das Werk von Stephan Höferer und für Einführung und ergänzende Bemerkungen durch Gerhard Kretlow endete dann auch dieser Naturfilmnachmittag.

Bericht und Fotos: Dr. Rainer Reinecke

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