Lange war der Vortrag „Ein Schloss im Dornröschenschlaf“ über die Zossener Herrschaft von Marcus Cante geplant und bereits ausgebucht, der Kuchen gebacken und die Tische gedeckt. Aber der Referent stand in Berlin und der Zugverkehr stand auch. Besucher, die vorbestellt hatten, wurden informiert, dass der Vortrag ausfallen muss. Wie immer, kamen aber auch an diesem Tag Gäste ohne Anmeldung. Wegschicken, keine Option. Also, Krug aufschließen, Kaffee aufsetzen und Kuchen aufschneiden. Kurz entschlossen wurde die vereinseigene Technik aufgebaut. Frau Andrae zauberte ein neues Programm mit historischen Fotos aus dem vergangenen Jahrhundert von Zossen hervor.

 Wie groß das Interesse an dem Vortrag von Herrn Cante tatsächlich ist, zeigt die Anzahl der unangemeldeten Besucher, die den Krug voll ausfüllten. Sie nahmen die Programmänderung positiv auf, waren sie doch nicht umsonst gekommen. Besonders die jüngeren Gäste staunten nicht schlecht über die Stadtentwicklung der letzten 60 Jahre. Kaffeeduft und der Mohnkuchen von Frau Voßberg rundeten die Atmosphäre ab. Bei einem Gläschen Wein oder auch einer Flasche Bier fand die Veranstaltung eine nicht vorhergesehene Fortsetzung mit einem zweistündigen regen Gedankenaustausch. In dessen Ergebnis entschlossen sich drei Besucherinnen spontan, eine Mitgliedsantrag für den Verein zu stellen.

Wenn der Verein in seinem 30zigsten Gründungsjahr nichts an Attraktivität eingebüßt hat, in ihm über 80 Mitglieder organisiert sind, sich auch wieder jüngere Menschen für Heimatgeschichte interessieren, ist dies ein Erfolg aller ehrenamtlich Tätigen.

Der besondere Dank an diesem Tag gebührt Karola und Klaus Andrae sowie Frau Voßberg.

Der erst geplante Vortrag „Ein Schloss im Dornröschenschlaf“ wird am 28. Mai 2022, voraussichtlich ohne Besuchsbeschränkungen, nachgeholt.