Feuerwehreinsatz in Zossen Luchblick, Keller ausgepumpt. |
Angesichts der gerade überstandenen Kältewelle wurde in den Medien oft der Winter 1978/1979 in Erinnerung gerufen. Kaum Aufmerksamkeit fand der Winter 1996, ein Jubiläum in der Nachbarschaft lässt die Zeit 25 Jahre zurückschwenken. Mit wenig Schnee und viel Frost zogen sich die eisigen Temperaturen über etliche Wochen hin. Mitte Februar wurde es etwas lauer, um danach noch mal heftig kalt zu werden.Schön war es für Jung und Alt, sich mit Schlittschuhen auf den gefrorenen Seen und Wasserflächen zu bewegen.
Doch stetig fror der Boden dichter an die verlegten Wasserleitungen heran. Die Leitungen und die Wasseruhren froren ein. Die Kälte zog bis über 1,30m in den Boden, durch die Kellerwände an die Wasseruhren zog der Frost. Gut war der vorausschauende Hausbesitzer dran, der über Nacht Wasser laufen ließ, das half gegen das Einfrieren der Leitung. Plötzlich standen viele Haushalte ohne Wasser aus der Leitung da. Nicht jeder konnte noch zum Nachbarn gehen und Wasser holen.Toilette, Kinder baden und waschen wurden fast zum Luxus. Nun mußten hier im Stadtbereich einige Wohngebiete, trotz eisiger Kälte auch noch mit Wasserwagen versorgt werden. Das Auftauen der Leitungen führte dann oft noch zu Rohrbrüchen und Wasserfontänen in den Kellern. Die Feuerwehren waren mit dem Auspumpen der Keller beschäftigt und der Wasserverband mit der Verschließung der geborstenen Rohre.
Es war auch noch einer der letzten Winter, in dem viele Gebäude mit Brikett beheizt wurden. Die Kohlevorräte schmolzen dramatisch dahin und etliche Nachbeschaffungen wurden nötig. Die Heizer in den Firmen und öffentlichen Gebäuden hatten mächtig zu tun, um das öffentliche Leben aufrecht zu erhalten. Die Schornsteine qualmten Tag und Nacht.
Erst nach diesem Winter stellten viele private und öffentliche Hauseigentümer die Heizungen auf Gas und Öl um, viele auch, weil die Kohlenkeller nun Ratzeputz leer waren. Nach diesem besonderen Winter ging auch das Berufsbild des Heizers dem Ende entgegen.
"40 Tonnen Karpfen drohen zu ersticken", "Lange Unterhosen aus dem Schrank jeholt", Frost rückt Rohren immer näher", so nur einige der Schalgzeilen in der Märkischen Allgemeinen Zeitung.