Der Frambachsche-Blick. So könnte man dieses Foto nennen, das Dieter Frambach im Oktober 1994 von seinem Wohnhaus aus fotografiert hat. Das Foto zeigt den fertig denkmalgerecht sanierten „Alten Krug“ in den Zossener Weinbergen. Aus Sicht der Denkmalpflege ist es ein besonders „wertvolles Beispiel barocker Volksarchitektur“. Dieses ländliche Wohnhaus wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet und gilt in unserer Region als „einzigstes Gebäude dieses Typs mit solch einem hohen Anteil originaler Substanz“. Es grüßt uns also in jedem mit Bedacht erhaltenen Balken und Lehmgefach jene Zeit, in der Friedrich der Große den zweiten Schlesischen Krieg für sich entschied. Die Auswirkungen der 100 Jahre zuvor geschehenen katastrophalen Verwüstungen des 30-jährigen Krieges waren landesweit bisher nicht überwunden … Holz war ein knappes Gut und das Handwerk lag danieder.
Aber was ist nun eigentlich an diesem Foto so besonders? Das möchte ich Ihnen nach und nach in dokumentarischer Form nahebringen. Dass dies überhaupt möglich ist, ist Edith Frambach und Ihrer Familie zu verdanken. Sie übergab große Teile des Foto-Archivnachlasses von Dieter Frambach dem Heimatverein, also genauer gesagt Ilse Ryczewski und Thomas Krause. Dazu gab sie mir noch die gesamten Baustellenprotokolle mit Zeichnungen usw. Aus ihnen sind die jeweils nötigen / getätigten Schritte zur Sanierung des „Alten Krugs“, die durch das damalige Planungsbüro Dünkel & Partner (Hönow) schriftlich festgehalten wurden, heute nachvollziehbar.
Architekturhistorisch gesehen, atmet in jedem noch ursprünglich erhaltenen dekonstruktiven Detail sinnbildlich gesehen der Vorabend der industriellen Revolution — eine geschickte Hand und das Gefühl für Statik waren noch die Lehrmeister der Zeit.
Seien Sie also auf Weiteres gespannt und bleiben Sie interessiert.
Heimatliche Grüße
Thomas Krause — Zossen, 2025