"Der Heimatverein Zossen lädt zur Langen Nacht der Museen am Sonnabend, den 04.09.04 von 18 Uhr - 0l Uhr, sehr herzlich ein. Nach mehr als 30 Jahren werden verlorengeglaubte Archivbestände und Museumsstücke des ehemaligen Museum des Teltow Zossen Mahlow im „ Alten Krug u Zossen, Weinberge 15, gezeigt. Gleichzeitig findet eine Verkaufsausstellung des Ateliers für Bildhauerei und Keramik Marie Luise Faber, Lindenbrück, statt", so wurde auf dem Plakat für die Lange Nacht der Museen geworben.
So informierte die Märkische Allgemeine:
"ZOSSEN Zum zweiten Mal beteiligten sich am Samstag zahlreiche kulturelle Einrichtungen des Landkreises an der langen Nacht der Museen. Auch der 'Alte Krug' in Zossen war am Wochenende zum zweiten Mal mit von der Partie. 'Zur langen Nacht sollen besondere Dinge geboten werden', erklärte Dieter Frambach eingangs der Veranstaltung.
Zum zweiten Mal zeigte denn auch Maria Luise Faber einige Stücke im 'Alten Krug'. Als 'Gebrauchskeramik' bezeichnete die Künstlerin mit eigenem Atelier für Bildhauerei und Keramik in Lindenbrück ihre Arbeiten. Die Liste von Ausstellungsorten der studierten Bildhauerin ist lang und nennt, neben Städten wie Jerusalem und Dresden, mit Glashütte und Rangsdorf auch einige Orte der Umgebung. In Zossen fühlte sich Maria Luise Faber vor allem vom passenden Ambiente für ihre keramischen Gefäße angesprochen. Zu sehen waren mehrere Service in hellen Pastelltönen.
Eine Premiere und für die Heimatgeschichtsforschung eine Sensation spielte sich an diesem Abend im Schankraum des denkmalgeschützten Fachwerkhauses ab. Erstmalig präsentierte Dieter Frambach Stücke aus dem Restbestand des früheren Museums des Teltow.
Die Geschichte des 1927 eingerichteten Kreisheimatmuseums kann als tragisch bezeichnet werden, wie auch an der eigens für diesen Anlass vorbereiteten Rahmenausstellung abzulesen war. Nach der Blütezeit der Jahre 1935 bis 1952 in der Stubenrauchstraße in Zossen wurde das Museum nach Mahlow in die Heinrich-Heine-Straße verlegt. Dort wurde es zunehmend still um die Kreiseinrichtung. Im Zuge der Leistungsprofilierung der Museen der DDR beschloss der Rat des Kreises Zossen Ende 1967 dann die Schließung. Ein Vorgang, der von Zeitzeugen noch heute als Akt der 'Kulturbarbarei' bezeichnet wird.
Die Geschichte des Museums war mit der Auflösung jedoch nie wirklich abgeschlossen, gab und gibt der Verbleib eines Teils der museumseigenen Sammlungen doch stets Rätsel auf. Für einen umfangreichen Komplex, mehrere hundert Einzelstücke des 16. bis 20.Jahrhunderts, hat das Rätselraten jetzt ein Ende. Er befand sich für Jahrzehnte in Privathand und gehört nun zum Bestand des Vereins Freunde der Geschichte des Teltow. 'Es handelt sich um Dokumente von unersetzlichem historischen Wert', schätzte Dieter Frambach."
Plakat: Archiv Dieter Frambach