Archäologe Ulrich Wiegmann und Heimatforscher Klaus Vöckler hatten am 14.09.2008, zum Tag der Musseen, gleich drei Führungen zur Geschichte der ehemaligen Burg in Zossen eingeplant. Zu allen drei Zeiten fand sich jeweils Gruppen von über 20 Teilnehmern ein, so groß war das Interesse.
Die Exkursionsteilnehmer erfuhren, wie die einstige Festung wohl ausgesehen haben muss. Vom 1755 abgetragenen Festungsturm liegt eine sehr präzise Zeichnung vor. Andere Details wurden bei archäologischen Funden erkennbar. Dennoch ein eindeutiges Bild, wann denn was an der Festung errichtet, umgebaut und abgerissen wurde, ergibt sich auch heute noch nicht. Vielleicht wird ein solches Bild auch nie entstehen. Aber auch die unterschiedlichen Deutungen, die auch zwischen Ulrich Wiegmann und Klaus Voeckler während der Exkursion diskutiert wurden, gaben für den Besucher einen interessanten Einblick in die Heimatforschung.
Heimatforscher Klaus Voeckler | Archäologe Ulrich Wiegmann |
Eingang Nordtor | Tonnengewölbe im unterirdischen Tunnel |
Die Reste der Festung Zossen | Ulrich Wiegmann im Gelände |
Die Einführung zu dieser Exkursion gaben Wiegmann und Voeckler in Kellergewölbe des ehemaligen Schlosses. Anhand alter Pläne aus dem 18. Und frühen 19. Jahrhundert, Bilddokumenten und archäologischer Funde gaben sie einen Einblick in die Geschichte der Festung mit Zugbrücke, Festungsturm, Schloss und unterirdischem Tunnel. Nach dieser Einführung an historischer Stätte führten die beiden Leiter der Exkursion zu den noch verbliebenen Zeugnissen der Vergangenheit. Da war dann zu sehen, dass sich auch die Schlossherren und ihr Gefolge immer ein Hintertürchen offenhielten. Davon zeugt heute noch das Tonnengewölbe des einst verschütteten und dann zugemauerten unterirdischen Ganges hinter dem Nordtor des Schlosses.
Text und Fotos: Dr. Rainer Reinecke